Mit Motivation zum Erfolg in Mathematik

Zu Beginn des noch taufrischen, neuen Jahres sind gute Vorsätze angebracht. Mit Blick auf die Aufgaben, denen sich die Schülerinnen und Schüler in Hamburg im Allgemeinen und ABACUS-Nachhilfeschülerinnen und -schüler im Besonderen im kommenden Jahr stellen müssen, ist Motivation sicher eine lohnende und oft auch notwendige Hilfe, auch gerade in der Mathematik Nachhilfe.

Die heilsame Wirkung von erfolgreicher Motivation gilt natürlich für alle Schulfächer. Besonderer Bedarf hierfür ist aus vielerlei Gründen jedoch in den naturwissenschaftlichen Fächern gegeben. In verschiedenen Beiträgen zum Nachhilfe News Blog wurde in der Vergangenheit bereits dargestellt, dass das Erlernen und Begreifen naturwissenschaftlicher und insbesondere mathematischer Zusammenhänge grundsätzlich andere Lehr– und Lernmethoden und daher einen unterschiedlichen Ansatz der strukturierten Arbeit erfordert, als das zum Beispiel bei Geisteswwissenschaften (i.e. Sprachen) wie Englisch oder Französisch der Fall ist.

Einer der wesentlichen Unterschiede – wenn auch nicht der einzige – ist die Tatsache, dass in der Sprachkommunikation sowohl beim Erzeugen (Sprechen, Schreiben) eines neuen eigenen Textes als auch beim Verstehen (Lesen, Hören) eines unbekannten fremden Textes „Kenntnislücken“ erlaubt sind. Sprachen beinhalten – salopp gesprochen – vielfältige „Redundanzen“ (Vokabular, Ausdrucksweise, Grammatik etc.). Auch helfen vorhandene Kenntnisse in einer Sprache – zum Beispiel im Spanischen – Kenntnislücken in einer anderen Sprache, zum Beispiel im Französischen zu überbrücken.

Ganz anders in den Naturwissenschaften und sehr ausgeprägt im Nachhilfefach Nr. 1 Mathe:

Hier sind „Lücken“ in der Mehrzahl der Fälle eben nicht erlaubt, weil sie zum Scheitern bei der Lösung der Aufgabe führen. Eine der Hauptaufgaben eines ABACUS-Nachhilfelehrers in Mathematik besteht daher oft darin, vorhandene Lücken der Schülerin oder des Schülers aufzuspüren und – wie es heute so schön heißt- nachhaltig zu schließen. Eine kürzlich gemachte Erfahrung bei der Ausübung des Nachhilfeunterrichts ließ mir diesen Sachverhalt wieder sehr deutlich werden:

Es ging um die Vereinfachung von mathematischen Termen, also um aus verschiedenartigen Bestandteilen zusammengesetzte mathematische Ausdrücke.

In so einem Term mögen dann verschiedene Zahlenarten (Ganze Zahlen, Dezimalzahlen, allgemeine Zahlen a,b,c usw.), Brüche und zusammengesetzte Klammerausdrücke vereint sein, die mit anderen Ausdrücken zu multiplizieren sind. Dabei verderben natürlich die vertrackten Vorzeichen „+“ und „–“ – in fröhlichem Wechsel über das Ganze verteilt – jeden noch etwa vorhandenen „Restspaß“. 🙂

Diese Übung ist Bestandteil des Lehrstoffes der 7. Klasse und steht damit relativ weit vorn am Anfang des Mittelstufenprogramms der Sekundarstufe I. Die Schwierigkeiten, die Struktur eines derartigen Terms richtig zu erkennen und unter konsequenter Anwendung der geltenden Rechenregeln zu bearbeiten, sind bei Hamburger Schülern teilweise gravierend: Hier werden bereits erhebliche Lücken aus der Vergangenheit deutlich, die sich leicht – soweit neuer Lernstoff hinzukommt – ausweiten und im weiteren Bildungsgang zu unüberbrückbaren Schwierigkeiten führen können.

Um derartige „Durststrecken“ zu überstehen, ist die Motivationsfähigkeit des Mathematik (Nachhilfe-) Lehrers gefragt.

Es muss aus meiner Sicht deutlich gemacht werden, dass die Mühe sich lohnt, weil nur auf diese Weise Kenntnisse und Wissen erworben werden, die eine hervorragende Basis für spannende zukünftige Perspektiven in Weiterbildung und Beruf darstellen. Nach wie vor gilt ja die Botschaft, dass die naturwissenschaftlichen Betätigungsfelder zu den inhaltlich interessantesten und wirtschaftlich aussichtsreichsten gehören.

Rechtzeitig zum Jahresanfang kam ein motivierendes Signal aus der Metropolregion Hamburg, dem Kreis Pinneberg:

Im Regionalteil Pinneberg des Hamburger Abendblattes konnte man die sehr erfreuliche Nachricht lesen, dass sich Schulen des Kreises Pinneberg im verstärkten Maße im Rahmen von „Jugend forscht„, dem ältesten naturwissenschaftlichen Wettbewerb für Schüler – auch in Hamburg (!) – engagieren.

In der Wettbewerbsrunde 2012 haben sich dieser Berichterstattung zu Folge mehr als doppelt so viele Schüler aus dem Kreis Pinneberg angemeldet als im Vorjahr. Die Leiterin dieses Regionalwettbewerbes, Oberstudienrätin an einem Quickborner Gymnasium, konstatiert in diesem Zusammenhang „ein beachtliches Engagement in den Schulen“ und betont, „dass die Schulen mehr und mehr Freiräume für forschendes Lernen schaffen.“ Bei derartigen Forschungsprojekten geht es um die Realisierung innovativer Ideen, kreatives Denken und die Anwendung solider naturwissenschaftlicher Kenntnisse, wobei interdisziplinäre Gruppenarbeit einen besonderen Anreiz ausmacht.

Jugend forscht“ ist ein hervorragendes Vehikel, Schülerinnen und Schüler unserer Schulen zur Beschäftigung mit den naturwissenschaftlichen, den sogenannten MINT-Fächern auch in Hamburg zu motivieren. All denen, die ohnehin schon den Spaß an den Naturwissenschaften haben, und denen, die sich noch quälen, sei versichert: Die Mühe lohnt sich ganz sicher!

Veröffentlicht von

Hensel

Prof. Dr. Wilfried Hensel, TU Berlin. 30 Jahre naturwissenschaftliche Lehrerfahrung