Punkte statt Schulnoten in Hamburg Teil II

Die Schulbehörde Hamburg reformiert weiter: Schulnoten in Hamburg sollen an den Stadtteilschulen abgeschafft und durch ein Punktesystem ersetzt werden

Wie das Hamburger Abendblatt heute meldet, will die Schulbehörde Hamburg nunmehr statt des nicht akzeptierten 90 Punkte Systems (wir berichteten) ein 24 Punkte Benotungssystem ab Klassenstufe Sieben einführen um, so heisst es, das Notenniveau auf den Hamburger Stadtteilschulen „vergleichbarer“ zu machen.

Der Nachhilfe News Blog kommentiert kritisch:

Jeder Schüler in Hamburg weiß, dass eine „Eins“ top und eine „Sechs“ ein Flop ist. Mit schöner Regelmäßigkeit wird diese Notenskala politisch Änderungen und Verwässerungen unterworfen, die bei den Eltern und Schülern nicht für Transparenz und Erhellung sorgen, sondern eher Verwirrung und Unklarheiten stiften, wie wir aus unserer langjährigen Erfahrung wissen.

Schon die Notenstaffelung an (früheren) Gesamtschulen mit sogenannten B 1 bis 4 Noten für die Gymnasialkurse (die verwirrender Weise auch noch in jeder Gesamtschule anders benannt werden: E-Kurse, Ier Kurse, G-Kurse etc.) und A-Noten für die nicht-gymnasialen Kurse war und ist bis heute – obwohl die Tabelle hierzu auf jedem Gesamtschulzeugnis aufgedruckt ist – nicht allen Hamburger Schülern und Eltern klar. Auch die „Ü“ Noten konnten von vielen Schülern und Eltern häufig nicht zugeordnet werden…

Das existierende Punktesystem auf dem Gymnasium ist da noch eher nachzuvollziehen: Die Noten 1 bis 5 um plus und minus Werte ergänzt ergibt 15 Punkte. Eine 6 sind dann eben 0 Punkte. Was ist daran unklar?

Fazit:

Der Nachhilfe News Blog sieht das Problem nicht: Eine Hauptschul-Eins in Mathe, Deutsch oder Englisch ist (ceteris paribus) – logischerweise – auf einem geringeren Wissensniveau zustande gekommen als eine Real- oder Gymnasial-Eins im jeweiligen Schulfach bei gleicher Klassenstufe.

Letztendlich führt ein so angedachtes 24 Punkte System unseres Erachtens dann eher zur Verwässerung und nicht zur Klarheit.

Vorschlag des Nachhilfe News Blogs wäre hier, wenn schon ein Punktesystem, das des Gymnasiums zu übernehmen und die vergebenen Punkte mit dem Anfangsbuchstaben der jeweiligen Schullaufbahn zu kennzeichnen:

H oder E für Hauptschul- beziehungsweise „erster Schulabschluss“ nach 9 Jahren: dann zum Beispiel R oder M für Real- beziehungsweise mittleren Bildungsabschluss nach 10 und G oder O für den Gymnasial- oder höheren Bildungsabschluss nach 13 Jahren Schule.

Für jeden Zeugnis- und Notenleser wäre dann klar, was eine H2, eine R2 oder eine G2 in Englisch in der 9. Klasse einer Stadtteilschule in Hamburg bedeutet…

Letztendlich sind diese Überlegungen jedoch eher nicht ganz so entscheidend und die Diskussion hierüber ein „Sturm im Wasserglas“, da laut geltendem KMK-Beschluss in Abschlusszeugnissen sowieso die Schulnotenskala 1-6 zu gelten hat 🙂

Veröffentlicht von

Dr. Kai Pöhlmann

Dr. Kai Pöhlmann ist Inhaber der ABACUS Nachhilfe Institute Hamburg und Kreis Pinneberg und Gründer des ersten ABACUS-Nachhilfeinstitutes nördlich der Isar. Google+

3 Gedanken zu „Punkte statt Schulnoten in Hamburg Teil II“

  1. Also ich weiss nicht womit sich manche Leute die zeit vertreiben und dafür noch Geld bekommen.
    Für die Schüler ist doch vordergründig viel Wichtiger, dass Ihnen das elementare Wissen vermittelt wird und nicht immer an Ihnen herumexperimentiert wird. Diese Energie sollten alle am Bildungswesen beteiligten doch bitte sinnvoller steuern..

    Regina Münn

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